Seit Jahren ist bekannt, dass von den belgischen Kernkraftreaktoren ein erhebliches Sicherheitsrisiko ausgeht. Am 13. und 14. April 2018 wurde deshalb in Aachen eine Expertenkonferenz von Atomwissenschaftlern aus verschiedenen Ländern einberufen. Bei diesen Experten handelt es sich dabei keinesfalls um atomkritische Wissenschaftler!
Auf der Konferenz ist man zu einem klaren Ergebnis gekommen:
„Nach dem jetzigen Stand der Erkenntnisse“ müssen die Reaktoren Tihange-2 und Doel-3 vorerst stillgelegt werden, heißt es in einer Erklärung, die das Netzwerk Inrag verabschiedete. Die Stahlbauteile hätten aufgrund ihrer Schwächen „nie eingebaut werden dürfen“. Sie verstoßen gegen internationale Sicherheitsmaßstäbe, so die Experten.
Tihange liegt ca. 200 km südwestlich von Herne. Die vorherrschende Windrichtung kommt aus Südwest. Herne liegt also genau innerhalb der bedrohten Fernzone dieser Atommeiler. Bei einer nuklearen Katastrophe wird die Stadt Herne bei einer Windgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern nach 4 Stunden vom radioaktiven Fallout erreicht.
Daher: Sofortige Abschaltung der beiden AKWs Tihange-2 und Doel-3! Keine Lieferung von Brennelementen aus Deutschland mehr dahin! Daher haben wir zusammen mit Grünen und Linken eine Resolution in den Rat am 29.5.18 eingebracht, die Landes- und Bundesregierung auffordert, deutlich mehr zu tun als bisher.