Praktika und Bürgerhospitationen

Christian Stahnke studiert politische Wissenschaften im Master-Studiengang an der TU Dortmund. In den letzten zwei Monaten hat er den Hörsaal gegen einen Schreibtisch im Büro der Piraten in Herne getauscht.

„Mein Schwerpunkt ist der demokratische Gestaltungsprozess und ich wollte mal sehen, wie das ganz praktisch in den Kommunen funktioniert“, sagt der 34jährige. „Die Piraten haben mich als gleichwertigen Partner aufgenommen und ich kam mir nicht wie ein Praktikant vor“.

In den letzten Wochen hat der Politikstudent bei Anfragen mitgearbeitet und eigene formuliert. „Die Politik in Herne ist schon ziemlich festgefahren, was vor allem an der großen Koalition liegt“, kritisiert er die mangelnde Gestaltungsmöglichkeiten im Rat der Stadt. „Die Ideen der Oppositionsparteien werden in der Regel nicht ernst genommen und von der Mehrheitsfraktion verworfen“.

Seine Zukunft sieht Christian Stahnke nicht in einer Partei und er möchte gerne für eine Nichtregierungsorganisation – eine NGO – arbeiten. „Die gemeinsame Zeit war für beide Seiten eine tolle Erfahrung“, sagt Bernd Schroeder, Fraktionsvorsitzender der Piraten. „Deshalb arbeiten wir gerne mit Praktikanten zusammen und haben das inzwischen schon dreimal gemacht. Außerdem bieten wir allen Bürgern die Möglichkeit in der Lokalpolitik mitzumachen“.

Um den Bürgern die politische Partizipation einfach zu ermöglichen, schreibt die Fraktion der Piratenpartei eine Bürgerhospitation aus. Zentral sind dabei die Teilnahme an den Sitzungen der Fraktion und der entsprechenden Gremien, sowie die eigentliche politische Arbeit, beispielsweise das Erarbeiten von Anträgen. Die Fraktion will mit dieser Bürgerhospitation insbesondere parteilose Menschen motivieren, sich aktiv politisch zu beteiligen und ihr Fachwissen gezielt in den politischen Betrieb einzubringen.

 

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